AWO Ambulanter Pflegedienst Radeberg - Pflegedienstleiterin Frau Awihsus gibt uns einen Einblick in die Arbeit des Ambulanten Pflegedienstes
Was macht unseren AWO Pflegedienst aus?
Wir sind ein sehr junges Team, einige unserer Mitarbeiter haben gerade erst ausgelernt. Wir sind engagiert, voller Tatendrang, wollen in der Pflege was bewegen, wollen Dinge umsetzen, die nicht so gewöhnlich und alltäglich für eine ambulante Pflege sind.
Die Medizin entwickelt sich immer weiter und wir suchen immer wieder nach Möglichkeiten, uns diesen Entwicklungen zeitnah anzuschließen.
Unsere Mitarbeiter haben Lust und Spaß an der Arbeit. Ihnen ist es wichtig, sich wirklich mit den Menschen zu beschäftigen, mit Ihnen gut ins Gespräch zu kommen.
Unseren Pflegedienst macht das individuelle Eingehen auf unsere Patienten besonders. Wenn wir z.B. eine Arztfahrt machen, wird auch mal bei Edeka angehalten und ein Eis gegessen. Uns ist es wichtig, die Menschen in und für alle Lebenslagen zu fordern und ihnen ein Gefühl von Familie zu geben. Wir als Team sind keine Zahlen sondern Personen und sind Teil der jeweiligen Familien. Die Patienten könnten auch unsere Omas und Opas sein und mit diesem Verständnis bauen wir bei aller Professionalität eine herzliche Beziehung zu unseren Patienten auf.
Lebensfreude zu vermitteln ist unser Anspruch, vor allen wenn Pfleger Niklas zu den Patienten geht, nimmt er eine große Portion Lebenslust und Freude mit und steckt alle damit an.
In der Zeit vor Corona haben wir unseren Patienten begleitete Tages- und Urlaubsfahrten angeboten. Dies möchten wir gern für die Zukunft wieder aufnehmen. Viele unserer Patienten wünschen sich auch mal einen Badeausflug, um Schwimmen zu können. Auch diesen Wunsch werden wir versuchen nach Corona umzusetzen.
Zu unserem Team gehören 11 Mitarbeiter darunter 8 ausgebildete Fachkräfte, 1 kaufmännische Kraft für den Bürobetrieb, 1 Alltagsbegleiterin und 1 Hauswirtschaftlerin.
Unser Pflegedienst arbeitet eng zusammen mit der Uni- Klinik Dresden, wenn es um die Versorgung und Pflege von Klienten mit Insulinpumpen im Raum Radeberg geht.
Jede unserer Fachkräfte besitzt eine Zusatzqualifizierung in der Pflege, so dass wir in unserem Dienstleistungsangebot sehr breit aufgestellt sind. Drei unserer Mitarbeiterinnen sind Krankenschwestern, damit können wir in einem gewissen Rahmen eine Intensivpflege (Beatmung, künstliche Ernährung) von Patienten ermöglichen.
Unsere Alltagsbegleiterin kümmert sich um die Arztbesuche der Patienten, um die Einkäufe und Beschäftigung der Patienten über den Tag.
Unsere Hauswirtschaftlerin ist ein Allround-Talent. Sie kümmert sich in erster Linie um die Sauberkeit in den Haushalten der Patienten, ist dort auch mal Hausmeister oder badet bei Bedarf den Hund.
Jeder Tag, jeder Dienst ist eine Herausforderung in der ambulanten Pflege so Frau Awihsus. Wir müssen zu jeder Zeit adäquat auf Notfälle reagieren können. In der häuslichen Pflege kann es passieren, dass wir auch mal improvisieren müssen und an Feiertagen und Wochenenden ist oft kein Arzt als Ansprechpartner da.
Die Herausforderung zu Corona war die geringe Verfügbarkeit von Schutzmaterialien wie Mundschutze, Kittel etc.. Es gibt ja nicht nur Corona sondern auch noch andere Infektionsmaßnahmen, wo diese Schutzmaterialien notwendig sind.
In der Zeit von Corona ist unser Team noch mehr zusammen gewachsen. Es gab einen Verdachtsfall in der Wohnanlage, der alle professionell zusammen wachsen lies. Auch das Verhältnis zu den Klienten ist in dieser Zeit intensiver geworden. Es gab kein direktes Besuchsverbot aber die Klienten haben von sich aus festgelegt, wenig Besuch zu empfangen. So war unser Pflegeteam der einzige Kontakt zu den Klienten und da wurde auch mal ein Kaffee mitgetrunken, um ein bisschen Geselligkeit zu pflegen.
Wir haben Patienten überwiegend in der Seniorenwohnanlage, gerade sind auch wieder neue Klienten eingezogen. Weiterhin haben wir eine Außenrunde bis nach Leppersdorf und komplett Radeberg. Der Klientenstamm wächst kontinuierlich.
Der Umfang der Pflege im Haus hat teilweise Pflegeheimcharakter. Für die Klienten ist es optimal, den Pflegedienst im Haus zu haben. Wenn jemand stürzt, sind wir ganz schnell da und können helfen.
Frau Tamme, die Leiterin der Seniorenwohnanlage, ist ein sehr guter Partner in der Zusammenarbeit bei der Hausorganisation und in der Alltagsbegleitung der Klienten. Es finden Grillabende und Kaffeerunden statt und es werden auch mal Weihnachtsplätzchen gebacken.
Die Dienstleistungen unseres Pflegedienstes umfassen:
- Generell Pflegeleistung in Form von Pflegegrad 1 – 5
- Behandlungspflege – von Kompressionsstrümpfen, Verbänden, Medigabe, Insuliengabe
- IM-spritzen
- Hauswirtschaftliche Versorgung
- Alltagsbegleitung, Arztfahrten, Einkäufe
Unsere Dienstzeiten sind rund um die Uhr so Frau Awihsus. Der Frühdienst arbeitet von 5.45 Uhr – 14.30 Uhr und der Spätdienst von 14.00-22.00 Uhr mit Rufbereitschaft für die Nacht.
Wir verfügen über ein Hausrufnotsystem für die Klienten in der Seniorenwohnanlage und auch für die Klienten von außerhalb. Der Anruf geht über die Leitstelle und wir werden dann darüber informiert und fahren los, rund um die Uhr. Die Nachtversorgung der Patienten kann nicht angeboten werden. Wir können nur Patienten betreuen, die in der Nacht zurechtkommen. Diese Selbstständigkeit der Patienten muss noch gegeben sein.
Weiterhin bieten wir Pflegeberatung an. Die Klienten bzw. Angehörige rufen bei Fr. Awihsus an und vereinbaren einen Beratungstermin ggf. auch Vorort bei den Klienten.
Auch im Bereich der Verhinderungspflege ist der Pflegedienst Ansprechpartner, was die Stunden- bzw. Tagesweise Betreuung der Klienten umfasst. Dazu gehört u.a. Mittagessen bestellen; 2-3 mal über den Tag ist der Pflegedienst vor Ort oder auch Einkäufe erledigen.
Zur Person Frau Awihsus:
Frau Awihsus hat im Friedrichstädter Krankenhaus in Dresden Krankenschwester gelernt und hat danach im Radeberger Krankenhaus gearbeitet, wo sie viel Berufserfahrung gesammelt hat. 2015 ist sie in die Pflege gewechselt und hat 2016 die Stelle als Stellvertretende Leitung in unserem AWO Pflegedienst übernommen. Nach ihrer Ausbildung zur Pflegedienstleitung (PDL) ist sie seit 2019 Pflegedienstleiterin unseres Pflegedienstes.
Was ist ihr als Führungskraft wichtig?
Das Team muss zusammen passen. Die Klienten merken als erstes, ob wir eine Einheit oder gegen einander sind. Frau Awihsus liegt es am Herzen, die Klienten so individuell und professionell zu versorgen, wie möglich. Das wir alle mit gutem Gewissen nachts schlafen können und sagen, so wie ich heute unsere Patienten versorgt habe, so möchte ich später auch einmal versorgt werden oder so möchte ich auch, dass meine Angehörigen versorgt werden.
Ihr Tagesziel ist es, abends ins Bett zu gehen und zu wissen, dass alles geklappt hat, Katastrophen gibt es immer mal aber wir machen das Beste daraus und sie denkt, dass es dem Team gut gelingt.
Herausfordernd in Ihrer Arbeit ist die Zusammenarbeit mit den Pflegekassen und teilweise mit Hausärzten. Viele Hilfsmittel werden abgelehnt, wir müssen um Verordnungen kämpfen, das wir sie genehmigt bekommen: bei einer 93 jährigen Dame Kompressionsstrümpfe täglich anziehen wird abgelehnt. Dafür ist von meiner Seite kein Verständnis da, so Frau Awihsus.
Personalausfall ist auch eine große Herausforderung.
Frau Awihsus geht mindestens 1 Wochenende im Monat in die Pflege, um den persönlichen Kontakt zu den Klienten zu pflegen und auch um die Kollegen in der Pflege zu unterstützen. Aber auch die Urlaubszeiten der Mitarbeiter deckt sie in der Pflege mit ab.
Wichtig ist, im Team gut miteinander zu kommunizieren, sich gegenseitig zu helfen und auch mal Dienste von Kollegen problemlos zu übernehmen.
Was könnte getan werden, um die Attraktivität des Pflegeberufes zu erhöhen?
Frau Awihsus sagt, dass in erster Linie die Arbeitsbedingungen optimiert werden müssen z.B. bei dem Pflegegrad 5, ein Schwerstpflegefall, der bei der Mobilisation nicht helfen kann. Hier wäre es gut, auch mal zu zweit den Patienten versorgen zu können, ansonsten macht man sich über die Jahre den Rücken kaputt. Auch über die geplant langen Dienste und Überstunden müsste nachgedacht werden.
Die Attraktivität des Pflegeberufes kann auch erhöht werden, indem man gewährleistet, dass immer ausreichend Personal zur Verfügung steht. So stimmen die Bedingungen für eine gute Pflege, man hat Zeit für die Menschen, kann sich ordentlich um die Klienten kümmern und das Arbeiten macht Spaß.
Auch ein gutes Entgelt fördert natürlich die Attraktivität des Berufes so Frau Awihsus.
Modernisierungen und Neuerungen gab es in den letzten Jahren.
So hat unser Pflegedienst auf Digitalisierung umgestellt. Unsere Pflegekräfte sind sich erst einmal ein wenig komisch vorgekommen, vor den Klienten zu stehen und auf dem Handy rum zu klickern aber dieses Gefühl war bald verschwunden.
Durch die Digitalisierung kann viel Bürokratie gespart werden und sie erleichtert das Arbeiten.
Die Daten der Patienten können sofort auch im Büro abgerufen und bearbeitet werden. Die Arbeit ist für alle Seiten transparenter, es ist nachvollziehbar, was für eine Leistung durchgeführt wurde, es können Notizen hinzu gefügt werden, was nicht durchgeführt wurde, wird einfach nicht angeklickt. Für die Mitarbeiter ist es eine Erleichterung, da die schriftliche Dokumentation dazu entfällt. Am Ende des Monats werden die Leistungsnachweise ausgedruckt, überprüft, unterschrieben und an die Krankenkassen zur Abrechnung weitergeleitet.
Für die Zukunft ist der Bau einer Rampe im Eingangsbereich der Seniorenwohnanlage geplant, was Frau Awihsus sehr freut.
Kontaktdaten:
AWO Ambulanter Pflegedienst Radeberg
Pulsnitzer Str. 67
01454 Radeberg
Tel.: 03528-4555820